
Der Herr Karl ist abgespielt – Ende Mai verabschiedeten unsere Conférencières zum letzten Mal ein begeistertes Publikum aus einem voll besetzten Heurigen, in dessen Ambiente der Herr Karl seine Lebensgeschichten und -weisheiten zum Besten gegeben hatte. Wir blicken zurück mit einem lachenden und einem weinenden Auge, genau so, wie es im Theater sein soll.
Das lachende zuerst: es ist immer wieder eine Erleichterung, wenn der letzte Vorhang fällt und man resümieren kann: alles hat funktioniert, keine Aufführung musste krankheits- oder verletzungsbedingt abgesagt werden, keine Pandemie hat der Produktion einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Publikum war angetan, der Run auf die letzten Vorstellungen hat gezeigt, dass die Mundpropaganda zugeschlagen hat und der Weg der Richtige war. Das weinende Auge macht schmerzlich klar, dass nun ein weiteres Kapitel in unserer Bühnengeschichte abgeschlossen und das geniale Stück Der Herr Karl nach knapp einem Monat auch schon wieder Geschichte ist.
Aber der Herr Karl wird wohl noch länger nachwirken. Zu scharf trifft er den Nerv der Zeit – seiner wie unserer. Die vielen Reaktionen aus dem Publikum, die die unerwartete Aktualität des Stücks immer wieder bestätigt haben, scheinen uns recht zu geben.
Lieber Herr Karl, wir verabschieden uns von Ihnen mit einem weinenden – aber letztlich vor allem mit einem lachenden Auge! Gemma!