Das lachende und das weinende Auge

Der Herr Karl ist abgespielt – Ende Mai verabschiedeten unsere Conférencières zum letzten Mal ein begeistertes Publikum aus einem voll besetzten Heurigen, in dessen Ambiente der Herr Karl seine Lebensgeschichten und -weisheiten zum Besten gegeben hatte. Wir blicken zurück mit einem lachenden und einem weinenden Auge, genau so, wie es im Theater sein soll.

Das lachende zuerst: es ist immer wieder eine Erleichterung, wenn der letzte Vorhang fällt und man resümieren kann: alles hat funktioniert, keine Aufführung musste krankheits- oder verletzungsbedingt abgesagt werden, keine Pandemie hat der Produktion einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Publikum war angetan, der Run auf die letzten Vorstellungen hat gezeigt, dass die Mundpropaganda zugeschlagen hat und der Weg der Richtige war. Das weinende Auge macht schmerzlich klar, dass nun ein weiteres Kapitel in unserer Bühnengeschichte abgeschlossen und das geniale Stück Der Herr Karl nach knapp einem Monat auch schon wieder Geschichte ist.

Aber der Herr Karl wird wohl noch länger nachwirken. Zu scharf trifft er den Nerv der Zeit – seiner wie unserer. Die vielen Reaktionen aus dem Publikum, die die unerwartete Aktualität des Stücks immer wieder bestätigt haben, scheinen uns recht zu geben.

Lieber Herr Karl, wir verabschieden uns von Ihnen mit einem weinenden – aber letztlich vor allem mit einem lachenden Auge! Gemma!

G‘schichten beim Heurigen in Tirol

Wörgl ist jetzt nicht gerade die Weingegend. Aber einen feinen Tropfen mit einer herzhaften Jause in geselliger Runde genießt man auch hierorts gern. Und der Astnersaal bietet dafür ein erstaunlich stimmiges Ambiente.

Beim Einlass in den Saal, eine Stunde vor Spielbeginn, hört man so manches erstaunte „ahhh“! Kein Wunder, denn zu diesem Zeitpunkt hat das Service- und Bar-Team um Birgit Hermann-Kraft allabendlich schon drei Stunden Arbeit hinter sich, um diesen einzigartigen Saal in einen gastlichen Heurigen zu verwandeln und den eintretenden Gästen mit einem appetitlichen Jausenbüffet aufzuwarten.

Die Stimmung steigt meist rasch, beflügelt von einem Glas Weißburgunder oder einem grünen Veltliner aus Gumpoldskirchen. Dazu trägt auch die feine Zither-Musik von Markus Mitterer bei, der die Gäste gepflegt unterhält. Einer dieser Gäste hat seinen „letzten Tag in Freiheit“ mit mehreren Achterln Rot begossen, denn morgen fängt er eine neue Hack‘n an, eine neue Arbeit im Magazin eines Feinkostladens.

Und dieser Gast zieht immer mehr die Aufmerksamkeit auf sich, bis die anderen Gäste zu Zuschauern werden und zwei Conférencières die „entzückenden Damen“ und „noch entzückenderen Herren“ in „diesem Heurigen, diesem Theater“ willkommen heißen. Und so bleibt der Gast auch dann Teil des Stücks, wenn einer aus seinen Reihen auf die Bühne tritt und die Geschichte erzählt. Seine Geschichte? Unsere Geschichte?

Der HERR KARL – letzte Aufführungen im Astnersaal Wörgl: FR 20.5. SO 22.5. und MI (vor dem Feiertag) 25.5.2022 – zu buchen über http://www.GSBW.net – beachten Sie die jeweiligen Beginnzeiten.

Der Herr Karl ist in Wörgl angekommen

„Schaun‘s, is doch eigentlich schön, Österreich. Und ma kennt‘s gar net“ – „Ja, ja, wirklich. Des mecht ma gar net glaubn, wann ma so in Wien is …“

Lang hat‘s gedauert. 60 Jahre, um genau zu sein, bis der Herr Karl auch nach Wörgl gekommen ist. Und damit er sich hier wohl und heimisch fühlt, haben ihm die Wörgler einen Heurigen eingerichtet und ihn mit Gumpoldskirchner Wein und Heurigenschmankerln empfangen. Der Herr Karl dankt es den Tirolern, indem er einen Monat hier bleiben wird. Also genug Zeit, ihn einmal im Astnersaal zu treffen.

Am 29. April war Premiere vor vollem Haus. Ein bunt gemischtes, best aufgelegtes Heurigenpublikum wurde vom Chef Stuart Kugler persönlich in Empfang genommen und zu den Plätzen geleitet. Das Service-Team unter Birgit Hermann-Kraft – Priska Mey, Anna und Hildegard Etzelstorfer – versorgte die Gäste mit einer zünftigen Heurigen-Jause, die Fleischliebhaber wie auch Vegetarier gleichermaßen mit selbst gemachtem aufgeschnittenem Schweinbratl, Erdäpfelkas und anderen Köstlichkeiten begeisterte. Die Heurigenweine und Traubensaft aus Gumpoldskirchen, kredenzt im Riedel-Glas, wurden von Barmann Christian Widauer ausgeschenkt, während die Gesellschaft mit feiner Zither-Musik von Markus Mitterer unterhalten wurde.

Die Conférencières Susanne Vikoler und Nachwuchstalent Emma Heiss (9), ausgestattet von Kathrin Puchwald und geschminkt von Nadine Sophie Hafner, begrüßten die Gäste mit einem von Markus Mitterer auf der Gitarre begleiteten Couplet, bevor der Herr Karl erstmals die Wörgler Bühne betrat. „Mir brauchen se gar nix derzähln, weil, i kenn des …“ – Und der Rest ist eh Geschichte!

Das Premierenpublikum dankte mit standing ovations. Wir danken zurück!

Infos und Buchung: www.gsbw.net

Die weiteren Spieltermine:

SA 30.04.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
FR 06.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
SA 07.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
DO 12.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
SA 14.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
SO 15.05.2022, 19:00 Uhr – Heurigen 18:00 Uhr
FR 20.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
SO 22.05.2022, 19:00 Uhr – Heurigen 18:00 Uhr
MI 25.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: Hotel Alte Post, Astnersaal, Andreas Hofer-Platz 2, Wörgl.

Hereinspaziert zu einem tiefschwarzen Heurigen

Am 29. April öffnet erstmals der Heurigen in Wörgls Astnersaal in der Alten Post. Doch zu der herzhaften Heurigenjausen mit Heurigenwein aus Gumpoldskirchen und feiner Zithermusik gibt es eine Portion Wiener Gemütlichkeit der etwas anderen Art.

Der Herr Karl erzählt gern aus seinem Leben, ob man es hören will oder nicht. Oft war er bei einer Hetz dabei, hat auch selber a Hetz gmacht. Nur bei ihm war immer auch das Herz dabei. Aber er ist bitter enttäuscht worden. Von den Frauen, vom Leben. Dabei hat er sich’s doch nur ein bisserl g’richt. Wie alle anderen auch.

Und dass man sich’s vor, während und nach dem Krieg halt a bisserl g’richt hat, wer soll einem das verübeln. Weil illegal, das war ja damals einjeder, das war so, wie wenn man heute bei der Partei ist oder der Gewerkschaft.

Der Herr Karl bringt es eben auf den Punkt: Das sind Dinge, da woll’n mir nicht dran rühr’n, da erinnert man sich nicht gern, niemand in Österreich. Und so solls auch bleiben: gemütlich, und a bisserl a Hetz halt.

Die Gaststubenbühne freut sich auf Ihren Besuch: Ab 29. April 2022 im Astnersaal Wörgl mit Jürgen Heiss als Herr Karl; Regie: Thomas Kraft und Livemusik mit Markus Mitterer. Weitere Mitwirkende: Susanne Vikoler, Emma Heiss.

Weitere Aufführungstermine: 30.04., 06.05., 07.05., 12.05., 14.05., 15.05., 20.05., 22.05. und 25.05.2022; Beginn des Theaters: jeweils 20 Uhr (Sonntags ab 19 Uhr). Heurigen jeweils eine Stunde zuvor. Buchungen über http://www.gsbw.net