G‘schichten beim Heurigen in Tirol

Wörgl ist jetzt nicht gerade die Weingegend. Aber einen feinen Tropfen mit einer herzhaften Jause in geselliger Runde genießt man auch hierorts gern. Und der Astnersaal bietet dafür ein erstaunlich stimmiges Ambiente.

Beim Einlass in den Saal, eine Stunde vor Spielbeginn, hört man so manches erstaunte „ahhh“! Kein Wunder, denn zu diesem Zeitpunkt hat das Service- und Bar-Team um Birgit Hermann-Kraft allabendlich schon drei Stunden Arbeit hinter sich, um diesen einzigartigen Saal in einen gastlichen Heurigen zu verwandeln und den eintretenden Gästen mit einem appetitlichen Jausenbüffet aufzuwarten.

Die Stimmung steigt meist rasch, beflügelt von einem Glas Weißburgunder oder einem grünen Veltliner aus Gumpoldskirchen. Dazu trägt auch die feine Zither-Musik von Markus Mitterer bei, der die Gäste gepflegt unterhält. Einer dieser Gäste hat seinen „letzten Tag in Freiheit“ mit mehreren Achterln Rot begossen, denn morgen fängt er eine neue Hack‘n an, eine neue Arbeit im Magazin eines Feinkostladens.

Und dieser Gast zieht immer mehr die Aufmerksamkeit auf sich, bis die anderen Gäste zu Zuschauern werden und zwei Conférencières die „entzückenden Damen“ und „noch entzückenderen Herren“ in „diesem Heurigen, diesem Theater“ willkommen heißen. Und so bleibt der Gast auch dann Teil des Stücks, wenn einer aus seinen Reihen auf die Bühne tritt und die Geschichte erzählt. Seine Geschichte? Unsere Geschichte?

Der HERR KARL – letzte Aufführungen im Astnersaal Wörgl: FR 20.5. SO 22.5. und MI (vor dem Feiertag) 25.5.2022 – zu buchen über http://www.GSBW.net – beachten Sie die jeweiligen Beginnzeiten.

Der Herr Karl ist in Wörgl angekommen

„Schaun‘s, is doch eigentlich schön, Österreich. Und ma kennt‘s gar net“ – „Ja, ja, wirklich. Des mecht ma gar net glaubn, wann ma so in Wien is …“

Lang hat‘s gedauert. 60 Jahre, um genau zu sein, bis der Herr Karl auch nach Wörgl gekommen ist. Und damit er sich hier wohl und heimisch fühlt, haben ihm die Wörgler einen Heurigen eingerichtet und ihn mit Gumpoldskirchner Wein und Heurigenschmankerln empfangen. Der Herr Karl dankt es den Tirolern, indem er einen Monat hier bleiben wird. Also genug Zeit, ihn einmal im Astnersaal zu treffen.

Am 29. April war Premiere vor vollem Haus. Ein bunt gemischtes, best aufgelegtes Heurigenpublikum wurde vom Chef Stuart Kugler persönlich in Empfang genommen und zu den Plätzen geleitet. Das Service-Team unter Birgit Hermann-Kraft – Priska Mey, Anna und Hildegard Etzelstorfer – versorgte die Gäste mit einer zünftigen Heurigen-Jause, die Fleischliebhaber wie auch Vegetarier gleichermaßen mit selbst gemachtem aufgeschnittenem Schweinbratl, Erdäpfelkas und anderen Köstlichkeiten begeisterte. Die Heurigenweine und Traubensaft aus Gumpoldskirchen, kredenzt im Riedel-Glas, wurden von Barmann Christian Widauer ausgeschenkt, während die Gesellschaft mit feiner Zither-Musik von Markus Mitterer unterhalten wurde.

Die Conférencières Susanne Vikoler und Nachwuchstalent Emma Heiss (9), ausgestattet von Kathrin Puchwald und geschminkt von Nadine Sophie Hafner, begrüßten die Gäste mit einem von Markus Mitterer auf der Gitarre begleiteten Couplet, bevor der Herr Karl erstmals die Wörgler Bühne betrat. „Mir brauchen se gar nix derzähln, weil, i kenn des …“ – Und der Rest ist eh Geschichte!

Das Premierenpublikum dankte mit standing ovations. Wir danken zurück!

Infos und Buchung: www.gsbw.net

Die weiteren Spieltermine:

SA 30.04.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
FR 06.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
SA 07.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
DO 12.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
SA 14.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
SO 15.05.2022, 19:00 Uhr – Heurigen 18:00 Uhr
FR 20.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
SO 22.05.2022, 19:00 Uhr – Heurigen 18:00 Uhr
MI 25.05.2022, 20:00 Uhr – Heurigen 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: Hotel Alte Post, Astnersaal, Andreas Hofer-Platz 2, Wörgl.

Hereinspaziert zu einem tiefschwarzen Heurigen

Am 29. April öffnet erstmals der Heurigen in Wörgls Astnersaal in der Alten Post. Doch zu der herzhaften Heurigenjausen mit Heurigenwein aus Gumpoldskirchen und feiner Zithermusik gibt es eine Portion Wiener Gemütlichkeit der etwas anderen Art.

Der Herr Karl erzählt gern aus seinem Leben, ob man es hören will oder nicht. Oft war er bei einer Hetz dabei, hat auch selber a Hetz gmacht. Nur bei ihm war immer auch das Herz dabei. Aber er ist bitter enttäuscht worden. Von den Frauen, vom Leben. Dabei hat er sich’s doch nur ein bisserl g’richt. Wie alle anderen auch.

Und dass man sich’s vor, während und nach dem Krieg halt a bisserl g’richt hat, wer soll einem das verübeln. Weil illegal, das war ja damals einjeder, das war so, wie wenn man heute bei der Partei ist oder der Gewerkschaft.

Der Herr Karl bringt es eben auf den Punkt: Das sind Dinge, da woll’n mir nicht dran rühr’n, da erinnert man sich nicht gern, niemand in Österreich. Und so solls auch bleiben: gemütlich, und a bisserl a Hetz halt.

Die Gaststubenbühne freut sich auf Ihren Besuch: Ab 29. April 2022 im Astnersaal Wörgl mit Jürgen Heiss als Herr Karl; Regie: Thomas Kraft und Livemusik mit Markus Mitterer. Weitere Mitwirkende: Susanne Vikoler, Emma Heiss.

Weitere Aufführungstermine: 30.04., 06.05., 07.05., 12.05., 14.05., 15.05., 20.05., 22.05. und 25.05.2022; Beginn des Theaters: jeweils 20 Uhr (Sonntags ab 19 Uhr). Heurigen jeweils eine Stunde zuvor. Buchungen über http://www.gsbw.net

Hypochonder aus Leidenschaft

Die Corona-Welle scheint im Abflauen, doch die nächste Krankheit kommt bestimmt. Als hätte er ein besonderes Näschen dafür gehabt, hat Regisseur Gerhard Salchner schon vor dem Lockdown das wohl berühmteste Stück über Krank-Sein oder -Schein der Theatergeschichte für die kommende Herbstproduktion der Gaststubenbühne Wörgl gewählt: Le Malade imaginaire – Der eingebildet Kranke von Komödienpapst Molière.

Für die Schauspieler gab es erst eine Leseprobe, doch das Team arbeitet bereits auf Hochdruck: Kostümbildnerin Kathrin Puchwald hat unterstützt von Nadine Hafner (Maske und Regieassistenz) bereits erste umwerfend charmante Modelle präsentiert. Das von Regisseur Gerhard Salchner entworfene extravagante Bühnenbild wird von Hans Krail und Georg Feichtner umgesetzt und den Astnersaal einmal mehr in eine Theaterbühne der Extraklasse verwandeln.

Und dann werden natürlich vor allem wir Schauspieler gefordert sein – zwölf an der Zahl. Ein intensiver Sommer steht bevor!

DER EINGEBILDET KRANKE von Molière, eine Produktion der Gaststubenbühne Wörgl ab 17. Oktober 2020 im Astnersaal, Hotel Alte Post, Wörgl.