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Das ist so richtig old school. Ich dachte nicht, dass ich so was noch mal erlebe.

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DIE FIRMA DANKT von Litz Hübner (Frau Müller muss weg) ist eine bissige Satire über die moderne Arbeitswelt.
Witzig, böse, nachdenklich, aktuell.

Ein internationaler Investor schluckt eine Firma – die schmutzige
Kündigungswelle rollt bereits. Noch offen ist Abteilungsleiter Krusensterns
Zukunft. Die neue Leitung lädt ihn in das imposante GästDhaka der Firma ein. Er trifft auf John, den neuen Personalchef, Mayumi, die Assistentin, Ella, die Personaltrainerin und den Praktikanten Sandor. Doch die wollen sich so gar
nicht über Arbeit unterhalten. Niemand interessiert sich dafür, was Krusenstern
die letzten 20 Jahre getan und geleistet hat. Statt der erwarteten
Arbeitsgespräche wird er aufgefordert, sich zu entspannen. Was wird von ihm
erwartet? Ein Vertreter der alten Angestelltengarde, die mit Flipchart und
Overhead-Präsentationen aufgewachsen ist, verirrt sich in der New-Economy-
Welt der Global Player, für die Fantasien interessanter sind als reale Produkte.
Unter der Regie von Thomas Kraft spielen Stuart Kugler, Carmen Bichler,
Birgit Hermann-Kraft, Dominic Kainzner und Othmar Haller.

Ab 6.4. in Wörgl, Reservierungen http://www.gsbw.net

Lampenfieber statt Höhenangst

Noch 12 Tage bis zu Premiere von Die Firma dankt – eine gewisse Nervosität kehrt ein. Aber wir haben wenigstens wieder festen Boden unter den Füßen.

Die letzten Wochen verbrachten wir mehr im Saal als zu Hause. Der Astnersaal wird sich präsentieren, wie man ihn noch nie gesehen hat. Und das verdankt er dem unermüdlichen Team dieser Produktion. Alle Schauspieler legten in zahlreichen Arbeitsstunden selbst Hand an, unterstützt von der Bühnenbildnerin und den Technikern. Das erforderte nicht nur Einsatz sondern auch Schwindelfreiheit, war doch ein Großteil der Arbeit in über 5 Metern Höhe zu verrichten.

Mehr wird vorerst nicht verraten, nur soviel: Ihr dürft gespannt sein!

Die Firma dankt!

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Am 6.4.2019 öffnet sich im Astnersaal, Wörgl, erstmals der Vorhang für Lutz Hübners grandios-respektlose Wirtschaftssatire. Wir gehen hochmotiviert in die zweite Hälfte der Probenzeit.

Die Firma dankt ist eine bissige Satire auf die moderne Arbeitswelt, eine Farce über Arbeitskultur, Macht- und Machtspiele, über Ängste und Hoffnungen in einer globalisierten Welt. Eine Internetfirma schluckt einen Konzern – die schmutzige Kündigungswelle rollt bereits. Noch offen ist Abteilungsleiter Krusensterns Zukunft. Die neue Firmenleitung lädt ihn in das imposante Gästehaus der Firma. Statt der erwarteten Arbeitsgespräche wird Krusenstein aufgefordert, sich zu entspannen. Er begegnet vier schwer greifbaren Personen, deren Rollen er nicht einschätzen kann. Es gibt kein Programm, es gibt keinen Zeitplan. Was wird von ihm erwartet? Ein Vertreter der alten Garde, die mit Flipchart und Overhead-Präsentationen aufgewachsen ist, verirrt sich in der New-Economy-Welt der Global Player, für die Fantasien interessanter sind als reale Produkte.

Die Firma dankt! Von Lutz Hübner, Regie: Thomas Kraft, es spielen Stuart Kugler, Carmen Bichler, Othmar Haller, Dominic Kainzner und Birgit Hermann-Kraft; Bühnenbild Kathrin Puchwald.

Ab 6. April 2019 im Astnersaal. Infos: gsbw.net

Lasst euch diesen Floh ins Ohr setzen!

In Wörgl geht es rund! Im Astnersaal wird gelogen, betrogen, bezirzt und geküsst, beschimpft und vermöbelt, dass sich die Balken biegen und die Fetzen fliegen.

Eine lange und harte Probenzeit fand am 31.10.2018 ein glückliches Ende. Die erfolgreiche Premiere von Georges Feydeaus Komödienklassiker FLOH IM OHR unter der Regie von Helmuth A. Häusler entschädigte für eine anstrengende und entbehrungsreiche Zeit, in der die gesamte Freizeit nur von einem einzigen Thema beherrscht war: Wie sollen wir das nur bis Ende Oktober schaffen?

Wie schafften es! Wer unseren Nackten Wahnsinn von 2005 gesehen hat, kann sich ein ungefähres Bild machen, wie!!

Unser Regisseur hat ein kleines Wunder bewirkt. Und seine Arbeit ging weit über die Inszenierung hinaus. Die Bühne wurde maßgeblich von Helmuth gezimmert, der sich nun auch als Fachmann für Stiegenbau bezeichnen darf.

Nachdem wir auch schon die berühmt-berüchtigte „Zweite“ tapfer absolviert und unsere Improvisationskünste vor wiederum vollem Haus unter Beweis gestellt haben,  kann uns nichts mehr bremsen und wir freuen uns auf die restlichen neun, hoffentlich ebensogut besuchten, Vorstellungen. Baldige Reservierung wird empfohlen: http://www.gsbw.net

Ein Tag in Bad Homburg

In Bad Homburg vor der Höhe, einer idyllischen Kurstadt im Taunus, sollte die erste Aufführung von Paula in Deutschland stattfinden. Das ließen wir uns nicht entgehen. Und die lange Reise hat sich gelohnt.

Jetzt sollte man gleich mal ehrlich sein. Es war die Zweite! Die Premiere hatte schon am Vortag in Neu-Anspach stattgefunden. Aber eine Aufführung im Kurtheater von Bad Homburg – das ist schon was Besonderes. Dieses Theater mit riesiger Bühne fasst 720 Zuschauer! Das treibt einem dann doch ein wenig den Schweiß ins Gesicht.

Wir nutzten unsere Fahrt erst einmal zu einem Zwischenaufenthalt in Frankfurt. Die Stadt am Main präsentierte sich uns bei schönstem Wetter quirlig, quicklebendig und dennoch sehr entspannt und freundlich. Unser Eindruck entsprach so gar nicht der gängigen Erwartung. Aber zugegeben, es war Samstag und ein herrlich sonniger Herbsttag dazu. Was will man mehr, wenn man aus den Bergen kommt und schon auf Winter programmiert ist?

Als wir am nächsten Tag die Bad Homburger Louisenstraße abschritten, Äppelwoi am Bauernmarkt genossen und das rege Treiben in der Fußgängerzone beobachteten, stach uns plötzlich ein übergroßes Transparent ins Auge: am Kurzentrum lächelte uns Paula durch die schwarze Sonnenbrille verschmitzt entgegen. Das haut dich erst mal schon um … irgendwie.

Wir hatten noch etwas Zeit den herrlichen Kurpark zu genießen, bevor wir im Theaterfoyer in kleiner Runde privat empfangen wurden. Mit dabei war auch die Geschäftsführerin des Deutschen Theaterverlags Frau Gabriele Barth, die das Stück damals aufgenommen hatte und es sich nun selbst anschauen wollte. Das freute mich ganz besonders.

Um 19:00 Uhr gingen dann die Saallichter aus. Der gigantisch Saal war natürlich nicht voll, was laut unseren Gastgebern auch dem unerwartet schönen Herbstwetter und verschiedenen Veranstaltungen geschuldet war, aber das tat dem Genuss keinen Abbruch. Die drei Schauspieler Rainer Kremin (Bernd), Kai Löhde (Frank) und Jens Müller-Langerhans (Erich) spielten unter der Regie von Uschi Glassner mit einer herrlichen Leichtigkeit und der erfrischenden Beiläufigkeit, die im Amateurbereich oft vermisst wird.

Ich musste oft herzlich lachen, obwohl ich noch jeden Satz kannte, aber Schauspiel und Inszenierung brachten immer wieder Momente völlig unvermuteter Situationskomik zu Tage, die mich fesselten, als hätte ich das Stück noch nie gesehen.

Das Bühnenbild war schlicht und reduziert und ließ gerade dadurch den Blick auf das Wesentliche zu, die Beziehungen der drei Freunde untereinander. Dabei war der Schick der Yuppi-Wohnung oder das Chaos des Familienheims mit wenigen Requisiten perfekt getroffen und immer zu spüren.

Ein großes Lob an alle Beteiligten dieser Produktion. Es war für mich eine wundervolle Erfahrung, mein Stück so herrlich umgesetzt zu sehen. Zugleich hatten wir wunderschöne Begegnungen mit engagierten, herzlichen und gastfreundlichen Theaterfreunden, die hoffentlich noch intensiviert werden können. Die Adressen wurden jedenfalls schon mal ausgetauscht.

nach der Aufführung hinter der Bühne

Ausblicke

In diesem Jahr steht noch eine außergewöhnliche Produktion bevor und das kommende Jahr startet mit einer weiteren Aufführung von Paula.

Die Proben zu George Feydeaus Floh im Ohr laufen bereits auf Hochtouren. Helmuth A. Häusler stellt für die 30-Jahr-Feier der Gaststubenbühne eine Inszenierung auf die Beine, wie sie hierorts noch nicht gesehen wurde und für uns Schauspieler eine enorme Herausforderung darstellt. Alle gewohnten Spielmuster sind über den Haufen zu werfen, wir müssen uns von Probe zu Probe jedesmal neu auf die Figuren einlassen. Was dabei herauskommt gibt es im November zu sehn – im Astnersaal Wörgl.

… und was man nicht verpassen sollte!

Die warmen Sommernächte scheinen heuer endlos – was passte da trefflicher, als Shakespears wohl bekannteste Komödie: Ein Sommernachtstraum.

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Ein kurzer Nachtrag zu den Freilichttheater-Empfehlungen in Tirol ist unbedingt notwendig: Das THEATER.RUM spielt unter der Regie von Fabian Kametz einen herrlich leichten Sommernachtstraum – ein wunderbarer Spaß auf großer Bühne, präsentiert von einem bestgelaunten Ensemble, das ein wahres Feuerwerk an spritzigen Einfällen, Gags und Musik darbietet. Die schauspielerische Leistung ist – wie in Rum gewohnt – hervorragend. Die muskalischen Darbietungen sind gekonnt und witzig. Vor allem aber die Inszenierung zeigt ungeheuren Ideenreichtum und beweist, dass auch im Amateurbereich großes und modernes Theater möglich ist.

Ein Sommernachtstraum, noch vier mal im Veranstaltungszentrum FoRum am Rathausplatz, vom 8. bis 11. August 2018, jeweils um 20:30 Uhr.

was sonst noch geschah …

Dieser Sommer ist wie geschaffen für Freilichtaufführungen. Die  Veranstalter jubeln über Rekordzahlen und minimale bis gar keine wetterbedingten Ausfälle.

Jedermann in Kufstein war eine sehenswerte Neuinterpretation vor spektakulärer Kulisse. Klaus Reitberger war es ein Anliegen, neue Wege zu diesem – oft als verstaubt verschrienen – Stück zu finden und zeitlos gültige Aspekte herauszukehren. Dazu bediente er sich eines Kunstkniffs, indem er aus dem Jedermann eine Frau Jedermann machte, was den Zuschauer dazu zwingt, alt gewohnte Bilder dieser Rolle aufzubrechen und sich neu in die Geschichte einzulassen. Dass sich nicht jeder gleich leicht damit tut, liegt in der Natur der Sache und wurde vom Stadttheater Kufstein und deren Regisseur wohl bewusst in Kauf genommen. Für mich eine gelungene und sehenswerte Produktion. Wer es nicht geschafft hat, hat in 2 Jahren wieder Gelegenheit, den Kufsteiner Jedermann im Festungsneuhof anzusehen.

 

Tod und Teufel!!

Auch die Rattenberger Schlossbergspiele zeigten eine sehr gelungene Produktion. Alex Schwarz als der Glöckner von Notre Dame schwingt sich vom Glockenturm der beeindruckenden Kathedrale und rettet Esmeralda (Astrid Schwarz) vor dem Galgen. 40 Schauspieler zaubern den Schlossberg allabendlich in die mittelalterliche Île de la Cité von Paris und deren Untergrund, das Zuhause von Gauklern, Dieben und Schurken.

In Erl sahen wir letzten Sonntag nach einem beeindruckenden Siegfried am Samstag Abend die – fast schon prophetische – Götterdämmerung. Wohl Gustav Kuhns letzter Ring im Rahmen der Tiroler Festspiele. Ich bin sehr gespannt, wohin sich Erl entwickeln wird. Aber niemand ist unersetzlich und so bin ich sicher, dass wir uns auch künftig auf großartige Festspiele in dem kleinen Tiroler Dorf freuen dürfen.

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Und wieder einmal Neuigkeiten von Paula: Der Verlag hat mich kürzlich informiert, dass wir 2019 mit weiteren Aufführungen in Deutschland rechnen dürfen. Ich bin schon sehr gespannt ….